Fazit

Indien ist......speziell.

Die Architektur und Geschichte sind einzigartig und faszinierend, die Gegenwart eher erschreckend!

Die Blicke der Einheimischen und deren Haltung gegenüber Fremden sind teilweise angsteinflößend, die Aufdringlichkeit teils unbeschreiblich.

In keinem Land fühlten wir uns bisher so unwohl und unwillkommen und zusätzlich so als Tourist zum Ausnutzen abgestempelt wie hier. 
Als Tourist bekommst du Touristenessen und Touristenpreise, du hast gar keine andere Wahl, du musst nehmen, was dir geboten wird. Bist du mit dem Essen nicht zufrieden hast du Pech gehabt. 
Du kannst nicht raus, es gibt dort auch nichts, was du vertragen würdest. Geschweige denn, dass ich mich wirklich raustrauen würde aus den Hotels (Warum gibt´s wohl überall Sicherheitspersonal?)
Auch in den Hotels sind die Speisen hygienisch fragwürdig. Alles, was nicht gekocht wurde, ist für unseren Verdauung ungeeignet. Salate und Früchte werden mit Wasser gewaschen, welches meist kontaminiert ist. 
Viele unserer Mitreisenden bekamen schwerwiegende Probleme, waren oft tagelang außer Gefecht. Auf einer Busrundreise denkbar unpassend. Wir wussten zum Glück was uns erwartete, benutzten Desinfektionsmittel und aßen rohe Speisen grundsätzlich nicht. Wir kamen ohne größere Problem durch.
Tipp: Packt euch Toilettenpapier ein, ihr werdet es brauchen  ;-)

Unser Reiseleiter war leider zum Teil mit Schuld am schlechten Eindruck, den wir von seinem Land erhielten. 
Laut seiner Aussage besuchen 99% der Kinder eine Schule, es gäbe keine Kinderarbeit, für ein kg Äpfel bezahle er im Supermarkt in Delhi bis zu 5€.

Leider sahen wir mit eigenen Augen Anderes.

Kinder schufteten auf der Autobahn, in Ziegelfabriken. Zusätzlich machen Reisegruppen genau dort halt und betrachten die Zustände wie im Zoo. Schämt euch!
Ich würde gerne etwas dagegen tun, bin aber machtlos. Einer Milliarde Menschen kann ich nicht helfen. Hier ist die Politik am Zuge die Zustände zu ändern.

Als Touristen wurden wir zu Mittagessen gekarrt, wo wir für 5€ einen Hühnchenschenkel und ein Schälchen Reis bekamen. Ebenso kostet ein Bier hier, für Touristen, unglaubliche 5€. 

Für einen Inder sind 5€ unglaublich viel Geld, als Tourist wirst du hier in einem Maße ausgenutzt, welches für uns neu war.

Irgendwann wurde dann auch Trinkgeld für die Crew (Reiseleiter, Busfahrer, Waterboy) abgesammelt. Wenn ich mich recht erinnere lag der Vorschlag alleine für den Reiseleiter bei etwa 100€ pro Person. Indiskutabel hoch! 
Abgesehen davon war die Reise grundsätzlich gut organisiert, alles hat wunderbar geklappt.

Ein zusätzlicher Negativpunkt war die Fahrweise des Busfahrers. In höchstem Maße gefährlich und unzumutbar!

Würden wir es wieder tun? Eher nicht. 

Allerdings ist der Süden Indiens angeblich ganz anders, vor allem von der Mentalität der Bevölkerung her. Mal sehen, vielleicht ist man ja mal in der Nähe....

Die Paläste und Tempel, die Bauten allgemein, die wir hier sahen, sind unvergleichlich, ich möchte das Gesehene nicht missen. Das Erlebte aber zum Teil eher gerne wieder vergessen.
Die Rundreise in der Gruppe war zu anstrengend, zu stressig, zu "geführt". Wir haben viel zu sehr unseren eigenen Willen und unsere eigenen Vorstellungen, lieben zu sehr unsere Freiheit sodass wir nicht gern blind einer Gruppe hinterherrennen und nur dort Zeit zum Einkaufen haben, wo auch der Reiseleiter mitschneidet.....Allerdings wussten wir das vorher noch nicht, denn unsere bisherigen Busrundreisen beschränkten sich auf kleinere private Touren über wenige Tage. Aber man ist ja lernfähig....

Kann man es alleine machen? Natürlich, alles geht. 

Aber ich würde eindringlich davon abraten!


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