Scottsbluff NM und Badlands NP
Das Motel war ganz ok, jedoch von einem Verschubbahnhof in der Nähe ist bei Booking nichts gestanden. Die Nacht war etwas unruhig, wegen der Züge.
Egal, wir starten Richtung Frühstücksraum. Natürlich viel zu früh. Um 4 Uhr wurden wir munter und um 5 Uhr waren wir in der Motel Lobby. Da das Frühstück erst um 6 Uhr los ging, setzten wir uns mit unseren eigenen Bagels, Schinken, Käse und Humus zu den Tischen. Kaffee war schon fertig. Wir fragten natürlich vorher ob es ok ist dass wir uns hinsetzen. Die nette Frau meinte dass es kein Problem ist.
Das bin jedenfalls ich , um diese Uhrzeit normalerweise nicht so fröhlich. Aber wir haben Urlaub und da ist das natürlich ganz anders.
Wir frühstückten gemütlich und um kurz vor 6 wurde auch das Waffeleisen angeheizt, ich konnte nicht widerstehen.
Um 6:30 Uhr bei Nebel und 48°C fahren wir Richtung Scottsbluff NM.
So schauts bei uns auf der Rückbank aus, alles hochgestapelt bis man beim Fenster rückwärts fast nicht mehr raussieht.
Ankunft um ca. 8:30 Uhr bei 60°F. Wir besuchen das Visitor Center und die lustigen Plastik Kühe + Planwagen.
Da wir ja noch zum Badlands NP weiter fahren mussten, beschlossen wir die Wanderung hoch zum Overlook ausfallen zu lassen und fuhren richtig amerikanisch mit dem Auto hoch.
Im Visitor Center schauten wir den kurzen Film, da wurde gezeigt dass man bis heute die Spuren der früheren Planwagen in der Wiese erkennen kann.
Als kleinen netten Zwischenstopp haben wir Carhenge ausgewählt, wir vertreten uns die Füße und schießen ein paar Fotos.
Uns gefällt es sehr gut, wir mögen solch ausgefallenen Sachen.
Zum Snacken kaufen wir Steak bites und eine Knabberwurst für Daniel.
Heute schafften wir einige Bundesstaaten:
von Colorado nach Wyoming und etwas später auch gleich Nebraska.
Zu einem späteren Zeitpunkt der Reise wird es einen Vorfall bei einem dieser Schilder geben, deswegen erwähne ich jetzt schon vorab dass wir es lieben einen Fotostopp einzulegen.
Diese patriotisch anmutende Zufahrtsstraße hat es uns angetan, hübsch diese im Wind wehende Fahne.
Eine Stunde vor Ankunft im Badlands NP überqueren wir auch noch die Grenze zu Sout Dakota, kein schlechter Schnitt für heute. Der Hintergrund vom Bild wäre verbesserungswürdig.
Wir erreichen den Badlands National Park.
Unser erster Weg führte uns zum Visitor Center, da gibt es immer ein bisschen was zum gucken. Danach machen wir uns auf dem Weg zum Notch Trail. Wir haben das dringende Bedürfnis uns zu bewegen, wir sitzen schon zu lange.
Es ist so wunderschön hier, alles grünt!
Wir machen uns auf den Weg und kommen auch bald an die steile Leiter. Die ist für uns kein Problem und wir sind rasch oben angekommen.
Wir sind überrascht, es ist gar nicht so heiß und der Wind bläst angenehm um die Ohren. Ganz hinten am Ende des Trails geht ordentlich der Sturm.
Diese kurze Wanderung hat uns sehr gut gefallen und wir gehen weiter zum Windows trail. Ein gut ausgebauter Fußweg führt uns bis zur einer Kante mit Blick nach unten.
Der Castle Trail liegt gleich auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes, wir gehen hier auch ein Stück.
Zwischen den Felsen verstecken sich zwei Tierchen.
Wir drehen aber bald um weil wir noch etwas Strecke machen müssen. Wir fahren entlang der Looproad Richtung Sage Creek Campground.
Als uns plötzlich ein Dickhornschaf vor die Linse hüpfte, ein hübsches Exemplar und nicht wirklich scheu.
Wir fahren weiter und passieren total farbenfreudige Hügel, die leuchten in gelb und rot. Die Abendsonne lässt die Farben noch toller wirken. Wir können nicht anders als Halt zu machen. Wir werden ein bisschen an unseren Türkei Roadtrip erinnert, in Göreme schaut es ähnlich aus.
Wahnsinnig schön dieser Kontrast mit dem Grün.
Vorbei an grasenden Bisons, der eine kratzt sich den Bauch mit einem Holzpflock erreichen wir gegen 19:00 Uhr den Sage Creek Campground.
Hier ein kurzes Video aus dem Badlands NP.
Da es sich hier um first come, first serve handelte waren wir etwas nervös ob wir auch einen Zeltplatz bekommen werden.
Es war ganz schön voll hier, wir haben uns einfach zwischen zwei geparkte Autos gestellt und unser Zelt auf der Wiese aufgebaut. Wir rückten etwas mittig auf die Wiese um den Nachbars Zelten nicht zu nahe zu kommen.
Ui, Ui, die Bisons kommen uns ganz schön nahe.
Die spazieren über den Campground als ob nichts wäre. Wir sind sehr vorsichtig, ein aggressives Bison wollen wir nicht erleben. Wir haben ein mulmiges Gefühl, sollen wir echt die Nacht hier verbringen – ungeschützt. Was wenn so ein Bison unser Zelt niedertrampelt….
Jetzt wird aber erst einmal eine Dose Nudeln mit Fleischbällchen geöffnet und mittels heiligen Gral / Gaskocher erwärmt. Schaut nicht hübsch aus, schmeckt auch nicht besonders. Aber als einfacher Camper muss man mit sowas leben können. Satt hat es gemacht - mehr oder weniger.
Irgendwann wurden uns die grasenden Bisons doch etwas zu aufdringlich und wir rückten mit dem Zelt ein paar Meter Richtung Auto. Das erzeugte eine gewisse Illusion der Geborgenheit.
Das gemütliche Sitzen vor dem Zelt wurde jäh unterbrochen – ratet mal, ja genau! Es hat zu Regnen begonnen.
Wir packen unser Zeug zusammen und verschwinden im Zelt.
In der Nacht hat es ordentlich geschüttet, so wie man sich das für die erste Zeltübernachtung wünscht.
Der nächtliche Klogang war aufregend. Stockfinster, mit Stirnlampe bewaffnet erst einmal einen Rundum Blick wagen. Ist da ein Bison?
Nein, gottseidank war da kein Bison zu sehen. Somit konnte die Blase im örtlichen Klohäuschen entleert werden.
Schnell, schnell zurück ins vermeintlich sichere Zelt und weiterschlafen.