Anreise - Neapel

Tag 1:

Gegen Mittag landet unser Flieger pünktlich in Neapel. War alles sehr easy mit Easyjet muß ich ehrlich gestehen. Nur etwas zu trinken würde ich jedem empfehlen sich aus dem Duty Free mitzunehmen. Gratis gibts im Flieger nämlich nichts....

Nach der Ankunft kämpfen wir uns durch das italienische Flughafenchaos nach draußen zum Mietwagenstand durch und finden auch relativ schnell den Kleinbus, der für die Fahrt zum Vermietungsgelände zu Verfügung steht.
Wenn man weiß, wo die Vermieter sind, kann man die Strecke auch leicht zu Fuß zurücklegen, sind keine 10min.....

Bei den Vermietstationen ist ziemlich viel los. Zum Glück checkt Anschi sofort, daß man eine Nummer ziehen muß. Naja, hat schon eine Stunde gedauert um ehrlich zu sein.

Den gemieteten Klein(st)wagen haben wir dann noch für 2€ pro Tag auf Automatik upgegradet, was ich grundsätzlich immer empfehlen würde.
Geworden isses dann ein kleiner Toyota Yaris Hybrid, mein neues Traumauto..... :-)
Irgendwie hab ich grad ein deja vu.....Südafrika läßt grüßen....

Nein, ganz ehrlich, die Kombination aus Automatik und einem Hybrid (mit Elektrounterstützung) ist in der Stadt, vor allem im chaotischen und engen Neapel, echt nicht zu schlagen. Mit dem kleinen Ding kannst du aus der Kreuzung rauszischen das glaubst du nicht, macht echt Spaß!

Auf jeden Fall ist der neapolitanische Verkehr, hm, sagen wir mal, hm, "WAHNSINN in italienischer Reinkultur".
Ja spinnen die denn komplett?
Ich meine ich wußte ja, daß in Italien immer von EMPFEHLUNGEN im Zusammenhang mit Ampeln, Verkehrszeichen, Tempolimits, Einbahnregelungen und Fahrspuren geredet wird.
Aber ich dachte immer, das ist, wie so oft, in erster Linie nur Gerede.
Daß die wirklich so irre sind hätte ich nicht gedacht.

Wobei: Nach 1 Stunde Fahrt nannte mich Anschi nur mehr Danieeele.
Anscheinend hab ich mich relativ flott angepaßt.

Jeder macht was er will, und keinen interessierts!
Jeder paßt auf jeden auf, nix passiert, aber auch gar nix.
Du willst abbiegen, nach links, mußt dafür über 3 Spuren fahren, ohne Ampelregelung. Bei uns undenkbar, da hättest 5 Anwaltsschreiben im Haus. In Neapel: Einfach reinfahren. Geht problemlos!
In dem Zusammenhang stellt man fest, daß wir zuhause einfach überreguliert sind.....

Gut, nach 15min Fahrt sind wir in unserem B&B angekommen. Vorher beim zugewiesenen Parkplatz 10 Gehminuten entfernt das Wägelchen für 20€ pro Tag abgestellt.
Leider war beim B&B keiner da, obwohl wir uns für die Uhrzeit angekündigt haben.
Naja, Italien halt, so gesehen wären ein paar Regeln dann doch wieder ganz gut.
Nach etwa 15min kam der nette Herr dann doch und brachte uns aufs Zimmer.

Ein sehr nettes, gepflegtes B&B (B&B Phoenix). Kann ich sehr empfehlen. Besorgt euch aber unbdingt vorher die Handynummer eines Angestellten.
Je nach Diensthabenden beim Parkplatz variiert der Preis zwischen 20 € für 24h und 70€ für 36h. Seid also vorsichtig, Italien halt. Redet der Angestellte der Unterkunft mit dem Parkplatzbetreiber sind es dann immer die vereinbarten 20€.....

Kurz darauf machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Altstadt Neapels. Geschichtsträchtige Gebäude an jeder Ecke....

Nicht unbedingt die sauberste Stadt aber einfach italienisch charmant, eng, vollgestopft, chaotisch aber trotzdem liebenswert....

Mehr durch Zufall entdeckten wir einen der Zugänge zu den berühmten Katakomben Neapels. Wir hatten eigentlich erst für den letzten Tag geplant hier eine Führung mitzumachen. Nachdem es sich aber so nebenbei ergeben hatte ergriffen wir die Gelegenheit und stiegen gleich am ersten Tag hinunter:

Die Führung durch die Katakomben ist wirklich sehr interessant. Es wird viel Wissen über die Geschichte der Katakomben und deren Rolle für Neapel vermittelt. Die Führung kostet 10€ pro Person und dauert etwa 2,5h. Klaustrophobisch sollte man aber nicht sein, es geht durch sehr sehr enge Gänge (darauf wird jedoch hingewiesen, es gibt auch andere, harmlosere Führungen)!

Nach der Führung schlenderten wir noch einige Zeit durch die Altstadt und sogen die Eindrücke in uns auf.
Übrigens kann man in Neapel recht günstig essen und trinken!
So genehmigten wir uns den einen oder anderen Aperol und ließen den Nachmittag gemütlich ausklingen.

Abends um halb 7 standen wir dann pünktlich in der Schlange vor "Sorbillo", einer der bekanntesten weil ältesten noch existierenden Pizzerien in Neapel.


Sorbillo öffnet um 19:00, eine halbe Stunde vorher stehen die Menschen schon Schlange.
Wir waren glücklicherweise schon bei der ersten "Charge" an Leuten dabei, die eintreten "durften".
Drinnen hat es dann ein wenig Fließbandcharakter, die Getränke werden im Plastikbecher serviert. Anders würde es bei dem Ansturm aber auch nicht funktionieren - auch das muß erhlich gesagt werden.

Aber das, worauf es ankommt, ist TOP: die PIZZA.

Die beste in meinen 41 Jahren. Punkt. Keine 3 Minuten nach der Bestellung fertig.
Preislich geht es bei fast unglaublichen 3,50€ los (für eine Margherita, auch von der wird der Durchschnittsbürger mehr als satt), die Variante mit sehr gutem Prociutto, Rucola und Mozzarella di Buffala kostet dann ca. 8,50€

Unser Tisch war, wie man sieht, am Fensterbrett :-)
War wurscht, das Ambiente ist einmalig und vor dem Fenster sabbern schon alle.... :-)

Ich habe meine Pizza nicht geschafft.....so bot sich ein Verdauungsspaziergang runter zum Hafen an. Leider begann es dann bald mal zu regnen, weswegen wir kehrt machten und einen erfolgreichen ersten Tag beendeten.