Onguma Nature Reserve

Samstag und Sonntag, 29. und 30.03.25

Es geht östlich raus aus dem Etosha NP, gleich zu Tagesbeginn läuft vor uns eine Herde Blue Wilde Beast´s quer über die Straße. Aufgefädelt wie eine Perlenkette, Einer nach dem Anderen.

Eine kurze Kaffeepause legen wir im Halali Camp ein, dieses ist für Camper derzeit geschlossen. Es gibt auf Grund des starken Regens im Moment keinen Strom.

Kaffee gab es für uns trotzdem. Endlich hat unser Auto den "Afrika Look".

Kurz nach der Pause sehen wir zwei Autos am Straßenrand stehen. Aus unseren Erfahrungen von Süd Afrika wussten wir: DA MUSS WAS TOLLES SEIN

Und wir hatten wirklich Glück, eine Gruppe Löwen liegt unter einem schattigen Baum und ruht.

Was für ein toller Anblick! Wir freuen uns sehr.

Wir beobachten die Tiere eine ganze Weile, auf der gegenüberliegenden Straßenseite haben es sich zusätzlich zwei Löwen im Schatten gemütlich gemacht.

Weiter geht die Fahrt, raus aus dem Etosha NP und gleich rein ins Onguma Nature Reserve.

Das Onguma Game Reserve liegt an der östlichen Seite des Etosha National Parks angrenzend an die Fisher's Pan. Das Reserve hat mehr als 34 000 Hektar geschütztes Land und muss sich mit seiner artenreichen Tierwelt keineswegs hinter dem Etosha National Park verstecken.

Hier haben wir uns für die kommenden zwei Nächte in der Onguma Tamboti Campsite einquartiert.

Der Check in verlief gut und sehr freundlich, wir bekommen eine tolle Campsite mit privatem Bade und WC Häuschen. Das Dachzelt ist schnell aufgebaut und wir gehen Richtung Pool.

Etwas später setzen wir uns auf die Aussichtsterrasse mit Blick auf das hauseigene Wasserloch, ein weibliches Kudu lässt sich blicken.

Gegen 18:00 Uhr gehen wir in das hauseigene Restaurant, heute hat Anja keine Lust auf Fleisch, Daniel bestellt den Burger.

Anja entscheidet sich für eine vegetarische Vorspeise und eine vegetarische Nachspeise, ein Fehler! Ein großer, großer Fehler!

Das bekam sie eine halbe Stunde später zu spüren…..

Es begann mit flauem Magen, überessen, sonst was? Man weiss es zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Im laufe der nächsten Stunden ist es leider eskaliert und Anja kotzte sich die Seele aus dem Leib – über Stunden. Es wird nicht besser, im Gegenteil.

Daniel versucht verzweifelt den Rezeptionisten um Hilfe zu bitten, wo ist die nächste Klinik? Wo ist das nächste Krankenhaus? Es war sehr schwierig, dauerte ewig bis er halbwegs Infos bekommen hat. Die waren dort echt total überfordert.

Nach Ojivelo sollen wir fahren, bis zur Polizeikontrollstation. Dort sollen wir nochmal genau fragen wohin wir sollen.

Daniel baut um Mitternacht das Dachzelt ab, Anja kauert am Boden der Rezeption.

Eine dreiviertel Stunde später kamen wir in Ojivelo an. Die Polizei war keine Hilfe, aber eine Gruppe angetrunkener Männer zeigte uns den Weg zu Klinik.

Der Security Mann öffnete uns das Tor und weckte die Ärztin.

Die Klinik war ordentlich heruntergekommen, Kakerlaken liefen am Boden, das Kondenswasser von der Klimaanlage tropfte in einen Kübel, das WC war versaut…..

In dem Moment war mir das alles vollkommen egal, ich war komplett geschwächt und fertig mit der Welt.

Ich bat Daniel aufzupassen dass die Ärztin Handschuhe trägt und original verpackte Nadeln verwendet. Mit denen versuchte sie vergeblich 3-4 mal eine Vene für einen Zugang zu finden. Beim 5 Versuch klappte es endlich und die Infusion konnte fließen.

Parallel machte sie auch gleich einen Malaria Test, dieser war gottseidank negativ.

Nach ein paar Stunden konnten wir die Klinik verlassen. Ich war im Stande wieder selbstständig zu gehen.Die Ärztin übergab uns noch allerlei Medikamente, Elektrolyte, Antibiotika usw.

Bezahlt haben wir 80 namibische Doller, was lächerliche 4 Euro sind.

Der nächste Tag war für mich gelaufen, ich erholte mich horizontal auf einer Liege am Pool.

Daniel unternahm eine geführte Pirschfahrt im Reservat. Es hätte keinen Sinn gemacht, dass auch Daniel darauf verzichtet. Er hatte riesen Glück und konnte ein Rhino Geschwisterpaar sehen.

Zum Sundowner gab es für die Gruppe leckeren Gin mit Knabbereien.

Am Weg zurück zum Camp wurden die beiden Brüder noch ein bisschen aggressiv. Bruder 1 knurrt von vorne und Bruder 2 hört man links im Gebüsch böse fauchen.

Im Endeffekt waren wir froh darüber, dass wir original zwei Nächte hier hatten. Somit hatte Anja die Zeit sich am zweiten Tag zu erholen.

Wäre das mit dem Essen nicht gewesen, hätten wir hier sicher eine schöne Zeit verbracht.

Auf jeden Fall war frisches Obst, Gemüse und Salat für die kommenden Tage gestrichen!